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«Erased» von Paulo Simão im Rahmen des Fotofestival Lenzburg

27. April – 11. August 2024

Mit Statuen und Denkmälern werden Persönlichkeiten geehrt, deren Erfolge anerkannt und erinnert werden. Der Künstler Paulo Simão regt in seiner Arbeit zu einer kritischen Auseinandersetzung mit dieser Erinnerungskultur an, indem er Fotografien der US Library of Congress manipuliert und Statuen ausradiert.
Die «Erased»-Skulpturen stehen für Persönlichkeiten, die mit der gewalttätigen Geschichte der USA verbunden sind, darunter Militäroffiziere, Plantagenbesitzer und Kolonialisten. Ihre Ehrung wirft Fragen nach der gesellschaftlichen Idealisierung ihrer Taten und der Anerkennung ihrer Verbrechen auf. Simãos Arbeit plädiert für eine Neubewertung der Art und Weise, wie diese Geschichten erinnert werden.
Der Weg durch das Treppenhaus führt zu 21 ausradierten Sockelbildern und führt zur Installation des «monument-erased», die durch einen Stapel von Plakaten auf einem Sockel symbolisiert wird. Dieses «Denkmal» lädt dazu ein, die Plakate und damit einen kleinen Teil der Geschichte mitzunehmen, abzutragen und in einen Dialog über das Gedenken einzutreten.
Durch die Verbindung des historischen Fotoarchivs mit der Verbreitung Tausender Plakate stellt Simão die Grenzen zwischen öffentlichen und privaten Erinnerungsräumen in Frage und regt zur Auseinandersetzung mit der persönlichen Erinnerungskultur an.

Paulo Simão ist ein portugiesischer Grafikdesigner und Fotograf. Seine Arbeit befasst sich mit Medien, Politik, Geschichte und Erinnerung. Durch die Konstruktion von fiktiven Realitäten und Erzählungen reflektiert er über die Macht des Bildes. paulosimao.pt

Kuratiert von Olga Popova, in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Aarau, im Rahmen der Ausstellung «geliebt, gelobt, gehypt». Die Ausstellung «Erased» ist Teil der 6. Ausgabe des Fotofestivals Lenzburg - «Synthesis» vom 25.05-23.06. 2024. Mit freundlicher Unterstützung der BAT Foundation.

Sa, 25. Mai, 11 Uhr
Führung mit Künstler Paulo Simão und Kuratorin Olga Popova